DFB-STIFTUNG EGIDIUS BRAUN | 2022
Ukraine-Hilfe


UNTERSTÜTZUNG FÜR UNSERE FREUNDE IN NOT

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine erschüttert die Welt. Seit über einem Jahr, seit dem 24. Februar 2022, verteidigen die Ukrainerinnen und Ukrainer ihr Land. Die DFB-Stiftung Egidius Braun hilft, wo es ihr möglich ist. Dabei ist die Ukraine bereits seit 2001 Schwerpunktland des Stiftungswirkens.


Das Leid in der Ukraine ist riesig. Die Bilder, die uns von dort erreichen, sind schrecklich. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine kostet Menschenleben, zerstört ein ganzes Land. Viele Menschen fliehen, suchen woanders Sicherheit. Auch in Deutschland.

Die DFB-Stiftung Egidius Braun engagiert sich seit über 20 Jahren in Osteuropa, speziell auch in der Ukraine. Da ist es selbstverständlich, dass wir auch jetzt helfen. Unmittelbar mit Beginn des Kriegsgeschehens wurden Hilfsprogramme gestartet und zusammen mit Partnern im Jahr 2022 mehr als zehn Millionen Euro bereitgestellt. Verfügbar gemacht wurden beispielsweise Lebensmittel, Sach- und Geldzuwendungen.

Darüber hinaus werden seit Beginn des Krieges zusammen mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration in Deutschland Fußballvereine bei der Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine mit 500 Euro unterstützt. Die konkreten Zahlen sind beeindruckend: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 521 Fußballvereine mit einem Gesamtvolumen von 260.500 Euro gefördert.

Und die „Ukraine-Hilfe“ läuft weiter. Antragsberechtigt sind Fußballvereine, die den 21 DFB-Landesverbänden angeschlossen sind und bisher noch nicht im Rahmen dieses Förderprogramms unterstützt wurden. Es wird angestrebt, die bereitstehenden Mittel gleichberechtigt auf Fußballklubs aus möglichst allen DFB-Landesverbänden zu verteilen. Die Antragstellung ist jederzeit per E-Mail an info@egidius-braun.de möglich.

Weitere Informationen gibt es hier: www.dfb-stiftungen.de



BENEFIZ-LÄNDERSPIEL DER DFB ALL-STARS


Pünktlich um 13.50 Uhr ertönte am 30. Mai 2022 im Hamburger Volksparkstadion der Schlusspfiff einer besonderen Partie für den guten Zweck. Eine Auswahl aus HSV-Legenden trat zugunsten der notleidenden Bevölkerung in der Ukraine gegen die DFB All-Stars an. 8:8 hieß es am Ende der 70-minütigen Begegnung. Mehr als 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Spiel, das live im NDR übertragen wurde, in der Heimstätte des gastgebenden Hamburger SV und freuten sich in der Halbzeit über eine Musikeinlage von Johannes Oerding. Die DFB All-Stars umfassen aktuell 180 Mitglieder. Seit 2020 engagiert sich das Team, das aus ehemaligen A-Nationalspielerinnen und -Nationalspielern besteht, unter dem Dach der DFB-Stiftung Sepp Herberger. Die Begegnung der DFB All-Stars ist Bestandteil des umfangreichen Engagements des DFB und der DFB-Stiftung Egidius Braun für die vom Krieg betroffene Bevölkerung. Es war ein lautes und starkes Zeichen für den Frieden, das mit einem bundesweiten Spendenaufruf an alle Fußballvereine verbunden war.


Während des Krieges ist Wladimir Klitschko zur „Stimme aus Kiew“ geworden, die nicht nur vom großen Unrecht des Krieges berichtet, sondern die Menschen aufruft, zu unterstützen. Unmittelbar nach Beginn des Krieges gründete Klitschko die Initiative #WeAreAllUkrainians, um in Deutschland möglichst schnell skalierbare Hilfsmaßnahmen zu entwickeln – für die Menschen in der Ukraine und die vielen Geflüchteten. #WeAreAllUkrainians reagiert zudem auf die dringlichsten Bedürfnisse vor Ort, die Wladimir Klitschko täglich aus Kiew übermittelt. Wladimir Klitschko ist mehrfacher Boxweltmeister. Sein älterer Bruder Vitali Klitschko ist Oberbürgermeister von Kiew, der Hauptstadt der Ukraine.

Die DFB-Stiftung Egidius Braun hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit Partnern mehr als zehn Millionen Euro für Hilfsprogramme in der Ukraine bereitgestellt. Klitschko ordnet im Interview dieses Engagement ein.


Herr Klitschko, wie erleben Sie die aktuelle Situation in der Ukraine?

Unsere Entschlossenheit ist ungebrochen. Seit über einem Jahr wehrt sich die Ukraine gegen einen Aggressor, der unsere Geschichte, unsere Existenz auslöschen, uns der freien Welt entreißen und seinem zurückgewandten Territorium einverleiben will. Das wird nicht gelingen. Die Menschen in der Ukraine kämpfen weiter für ihre Zukunft in Freiheit, auch im Angesicht der Bedrohung durch Raketen und Drohnen.

Was sind derzeit die größten Bedarfe der notleidenden Menschen? Was kann aus Deutschland an humanitärer Hilfe geleistet werden?

Wir sind sehr dankbar für die Hilfe, die wir bisher erfahren haben. Die Zerstörung der kritischen Infrastruktur verschlimmert die Lage der Menschen, die Krankenhäuser sind zerstört oder arbeiten unter extremsten Bedingungen. Insbesondere Geldspenden für Stromaggregate und medizinisches Gerät sowie die Hilfsprojekte für die notleidenden Kinder sind essenziell. #WeAreAllUkrainians organisiert in Deutschland diese Art der Hilfe.

Welche Bedeutung hat in dieser dramatischen Zeit der Sport?
Die Solidarität der freien Welt, von Wirtschaft, privaten Initiativen und Institutionen gibt den Ukrainerinnen und Ukrainern Kraft. Dazu gehören auch viele Sportinstitutionen. Der Sport verbindet uns nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in dieser Krise. So weiß ich beispielsweise, dass der DFB den Ukrainischen Fußballverband mit Materialien unterstützt hat.

Die DFB-Stiftung Egidius Braun hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit Partnern mehr als zehn Millionen Euro für Hilfsprogramme in der Ukraine bereitgestellt. Zudem werden Fußballvereine bei der Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine unterstützt. Wie ordnen Sie dieses Engagement ein?
Dass der DFB mit der DFB-Stiftung Egidius Braun sein Engagement für die Ukraine, das er schon seit 2001 zum Beispiel für das Kinderkrankenhaus in Charkiw aufrechterhält, nach Kriegsbeginn mit seinem Netzwerk an Partnern so umfassend ausgeweitet hat, ist ein starkes Zeichen der Unterstützung. Ebenso wie die Teilnahme der DFB All-Stars beim Benefizspiel in Hamburg und die Unterstützung für #WeAreAllUkrainians. Herzlichen Dank dafür an alle Beteiligten, insbesondere auch für den Doppelpass der Stiftung mit meinen Freunden Dietmar Hopp und Winfried Rothermel.

Welche Bedeutung hatte im letzten Jahr die gemeinsame Inter Exchange Academy der Klitschko Foundation und der DFB-Stiftung Egidius Braun?
Der Austausch zwischen deutschen und ukrainischen Jugendlichen ist seit 2019 ein wertvolles Gemeinschaftsprojekt der beiden Stiftungen. Insbesondere im vergangenen Jahr bedeutete es für die ukrainischen Jugendlichen eine Chance, dem Krieg für eine Weile zu entgehen und Kraft zu tanken bei gemeinsamen Projekten und Sport mit den jungen Leuten aus Deutschland. So wächst das Verständnis auf beiden Seiten.

Der Angriffskrieg hält auch in 2023 unverändert an. Welche Hoffnungen haben Sie für dieses Jahr?

Wir alle hoffen, dass dieser Krieg so schnell wie möglich zu Ende ist und wir an den Wiederaufbau der freien Ukraine gehen. Das wird kommen.