DFB-STIFTUNG EGIDIUS BRAUN | 2022
Ukraine-Hilfe



INTER EXCHANGE ACADEMY
Grenzenlose Freundschaften


Die DFB-Stiftung Egidius Braun und die Klitschko Foundation haben junge Menschen aus der Ukraine und Deutschland nach Berlin eingeladen, um sich auszutauschen, fortzubilden und intensive Kontakte zu knüpfen. Die Inter Exchange Academy ist ein Programm, das gerade in diesen besonderen Zeiten besondere Bedeutung hat.


Im Mittelpunkt der Inter Exchange Academy standen der völkerverständigende Austausch, das gemeinsame Lernen, die Erweiterung von Kompetenzen und selbstverständlich auch das Schließen neuer Freundschaften. Rund zwei Dutzend junge Menschen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren aus Deutschland und der Ukraine waren dafür in die Bundeshauptstadt gekommen.

„Die Mischung aus interkulturellem Austausch und den Methoden zur eigenen Zielsetzung und Zielverfolgung ist etwas, das mich in meiner Persönlichkeit sehr gestärkt hat. Die Erkenntnisse der Woche werde ich für immer bei mir behalten und in meinem Alltag benutzen. Die Tage in Berlin waren richtig toll“,


sagte Teilnehmerin Jana Wettstein. Eine Vielzahl spannender Projekte lag da hinter der jungen Deutschen und den übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Projekte, bei denen es darum ging, sich in Kleingruppen gemeinsam dem Diskurs über gesellschaftliche, politische, sportliche, ökologische und kulturelle Themen zu stellen, um so die interkulturellen Projektmanagement-Kompetenzen auszubauen und gesellschaftlich relevante Aspekte zu bearbeiten.

Für die Projektumsetzung lernten die Teilnehmenden unter anderem die von Wladimir Klitschko entwickelte „F.A.C.E. the Challenge“-Methode kennen. Diese ist darauf ausgelegt, die eigene Willenskraft zum Erreichen gesteckter Ziele im Leben zu stärken. Die Akademie bot damit weit mehr als nüchterne Wissensvermittlung. Immer wieder ging es äußerst ungezwungen und heiter zu. So wurde zusammen Spikeball gespielt und eine Tanzchoreografie einstudiert, die die Gruppe dann als Flashmob vor dem Brandenburger Tor aufführte. Auch diese Momente eröffneten den jungen Menschen neue Perspektiven. Zudem bot das Programm die Chance, Dinge hautnah zu erleben, die man sonst zumeist nur aus der Ferne kennt.

Letzteres galt zweifellos allen voran für den Besuch des Deutschen Bundestags. An der Seite des Bundestagsabgeordneten Tilman Kuban, der zu den jungen Mitgliedern des Parlaments zählt und sich als Kuratoriumsmitglied für die Arbeit der DFB-Stiftung Egidius Braun engagiert, bekamen die Teilnehmenden der Academy besondere Einblicke in die Arbeit eines Abgeordneten. Der CDU-Politiker bezog dabei auch Stellung zu den Ereignissen in der Ukraine und deren Folgen für Deutschland.

Andere Themen nahm FIFA- und Bundesliga-Schiedsrichter Felix Zwayer in den Blick. Er war als Referent gekommen, um über den Umgang mit sozialen Medien zu sprechen und zu erörtern, wie man mit dem Druck umgeht, in der Öffentlichkeit zu stehen. Der 41-Jährige gab seinen jungen Zuhörerinnen und Zuhörern eine zentrale Botschaft mit auf ihren weiteren Weg: „Das Wichtigste ist, dass man glücklich ist und niemals aufgibt.“

Zum Abschluss erhielten die jungen Menschen von DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert die Teilnahmezertifikate überreicht. Der Vorsitzende des Vorstands der DFB-Stiftung Egidius Braun betonte dabei die intensive Verbindung der Stiftung zur Ukraine: „Wir sind seit 2001 vor Ort engagiert, weil uns das Land und seine Menschen sehr am Herzen liegen. Der schreckliche Krieg bewegt uns sehr. Es ist gut, dass die Academy stattfindet und hier eine Begegnung möglich ist.“ Wiederholung 2023.


CFB FORD NIEHL
Ukrainische Fußballer finden eine Heimat


Bei dem Verein aus Köln trainieren seit Kriegsbeginn geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Die Verantwortlichen kümmern sich auch um die Verpflegung der 16- bis 18-jährigen Jugendlichen. Dafür hat der Klub die Anerkennungsprämie in Höhe von 500 Euro von der DFB-Stiftung Egidius Braun und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration erhalten. Es ist eines von vielen tollen Beispielen für die gelebte Solidarität.


Sie lieben den Fußball. Sie sind 16 bis 18 Jahre alt. Und sie haben ihre Heimat verloren. Zwölf Jugendliche aus Charkiw im Osten der Ukraine sind vor dem Krieg geflüchtet und in Köln untergekommen. Ohne Freunde, ohne Familie, ohne die Sprache zu beherrschen. Eigentlich hatten sie den Traum, Profi zu werden. Dafür haben sie in ihrer Heimat oft zweimal am Tag trainiert.

Seit Ende März 2022 sind die Jugendlichen in Köln. Beim CfB Ford Niehl können sie weiterhin ihrer großen Leidenschaft nachgehen. Die Stiftung des 1. FC Köln hat sie dorthin vermittelt. Wenn die Jungs nun auf dem Platz stehen, können sie ihre Sorgen kurz vergessen. Sie sind dann ausnahmsweise nicht in Gedanken bei ihren Eltern in der Ukraine, die das Land nicht verlassen haben. Dann interessiert sie in erster Linie der nächste Spielzug, das nächste Tor. Die Verantwortlichen des CfB Ford Niehl kümmern sich in vorbildlicher Art und Weise um die geflüchteten Menschen. Der erste Vorsitzende Gert Nettesheim und seine Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand sowie aus den Trainerstäben haben die Ukrainer in die Mannschaften des Klubs integriert. Nach jeder Einheit und nach jedem Spiel bekommen sie im Vereinsheim eine warme Mahlzeit. „Unsere Gastwirtin hat sich in dieser Zeit zu einer zweiten Mutter für die Jungs entwickelt“, sagt Nettesheim und muss lachen. Ein Hotel auf der anderen Rheinseite ist das temporäre Zuhause der jungen Männer.

Für sein bemerkenswertes Engagement hat der Verein die Anerkennungsprämie in Höhe von 500 Euro bekommen, die die DFB-Stiftung Egidius Braun in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration vergibt.

Die Vereine können die Mittel unter anderem für die Befähigung zur Teilnahme am Spiel- und Trainingsbetrieb des Vereins beantragen – zum Beispiel für die Bereitstellung von Sportkleidung oder Fußbällen, für die Finanzierung von Mitgliedsbeiträgen, Trainingslagern, kostenlosen Sondertrainings, Spielerpässen und die Deckung sonstiger anfallender Kosten. Gleiches gilt für die Organisation von Sprachkursen, Begegnungsfesten und Freundschaftsturnieren oder für die Finanzierung von Dolmetschern. Beim CfB Ford Niehl wurden und werden viele dieser Beispiele in vorbildlicher Art und Weise umgesetzt.