Leuchtturm / DFB-Stiftung Egidius Braun

FASZINATION EHRENAMT

Junge Menschen in ihrem Engagement und ihrem Ehrenamt stärken, das ist das Ziel der Egidius-Braun-Akademie. Im Fokus des Programms steht, die Engagierten in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und für ihre Aufgaben im Ehrenamt zusätzliches Wissen zu vermitteln. Am besten klappt das in einer Gruppe: Deshalb kamen im Oktober 2023 18 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren für fünf Tage in der Sportschule Schöneck in Karlsruhe zusammen, um sich auszutauschen, zu lernen und neue Einblicke zu gewinnen.

 

Ohne sie geht im Amateursport nichts. Im Fußball, im Handball, beim Turnier, bei Freundschaftsspielen – sie werden überall dringend benötigt. In den rund 24.500 Fußballvereinen in Deutschland bekleiden etwa 400.000 Menschen eine ehrenamtliche Position, weitere 1,3 Millionen freiwillig engagierte Helfer kommen dazu. Ohne sie könnte keine Begegnung stattfinden, kein Verein funktionieren, kein Training durchgeführt werden. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler der Motor in Vereinen in allen Teilen der Republik sind. Sie erhalten, fördern und entwickeln einen wesentlichen Bestandteil unseres Miteinanders, denn das Vereinsleben gehört zu jenem Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. Auch und gerade in schwierigen Zeiten. Darauf hat Egidius Braun, der Namensgeber der DFB-Stiftung Egidius Braun, immer wieder hingewiesen. Bis zu seinem Tod im März 2022. Und diesem Gedanken trägt nun die Egidius-Braun-Akademie Rechnung.

 

Die Initiative ist daher völlig zu Recht nach Egidius Braun benannt, der seine »Ehrenamtskarriere« einst selbst als junger Mensch bei seinem Heimatverein SV Breinig startete. Bis zu seinem Tod war er dem Klub aus der Nähe von Aachen sehr eng verbunden. Auch Ralph-Uwe Schaffert, Vorsitzender der DFB-Stiftung Egidius Braun, betont, wie wichtig dem Namensgeber der Akademie sowie der Stiftung die Arbeit mit und an der Basis war: »Die Vita Egidius Brauns zeigt eindrucksvoll, welchen Weg man mit Fleiß und langjährigem Engagement in der ehrenamtlich geprägten Sportlandschaft gehen kann. Brauns frühes Engagement beim SV Breinig und für den Fußball-Verband Mittelrhein legte den Grundstein für seine späteren Funktionen im Deutschen Fußball-Bund, der UEFA und der FIFA. Dabei war Egidius Braun nie ein abgehobener Funktionär, sondern immer ein Mensch mit Blick für die Basis, stets freundlich und integer.«

 

Es gibt keinen Zweifel daran, dass Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler der Motor in Vereinen in allen Teilen der Republik sind. Sie erhalten, fördern und entwickeln einen wesentlichen Bestandteil unseres Miteinanders, denn das Vereinsleben gehört zu jenem Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. Auch und gerade in schwierigen Zeiten.

 

Im Oktober 2023 kamen in der Sportschule Schöneck in Karlsruhe 18 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren für fünf Tage zusammen. Sie nutzten die Zeit, um sich auszutauschen, um zu lernen und um neue Einblicke zu gewinnen. Auf diese Weise erhielten sie Rückenwind und weiteres Rüstzeug für ihr ehrenamtliches Engagement. Unterstützt wurde diese besondere Fortbildung von der gemeinnützigen Organisation »Komm Mit«, die sich der interkulturellen Jugendbegegnung verschrieben hat. Alle Teilnehmenden hatten sich zuvor erfolgreich beworben und dabei ihr besonderes Engagement im Bereich des Fußballs dargestellt.

 

Welche Wege der Fußball eröffnen kann, schilderte Timo Gerach. Der 37-jährige gebürtige Landauer hat seine erfolgreiche Schiedsrichterkarriere im Januar des vergangenen Jahres mit seiner Premiere in der Beletage des deutschen Fußballs gekrönt. Seitdem darf er sich Bundesliga-Schiedsrichter nennen. Und er hat noch einiges vor. Gerach erläuterte den Teilnehmenden in Karlsruhe, wie seine Tätigkeit als Unparteiischer ihn in seiner Persönlichkeit weitergebracht hat. Und er ordnete selbstverständlich auch ein, wie es ist, vor den Augen eines Millionen-Publikums binnen kurzer Zeit Entscheidungen auf dem Platz treffen und diese nachvollziehbar kommunizieren zu müssen.

 

Welche Projekte und Ideale die DFB-Stiftungen verfolgen, erläuterte vor Ort Tobias Wrzesinski, der Geschäftsführer der DFB-Stiftung Egidius Braun und der Sepp-Herberger-Stiftung. Er war angetan von Leidenschaft und Interesse der Teilnehmenden. »Es tut gut, zu sehen, mit welchem Elan diese jungen Menschen bei der Sache sind. Die Akademie hat ihnen neue Blickwinkel für die alltägliche Arbeit im Verein eröffnet und aufgezeigt, welche Türen das Ehrenamt für den weiteren Lebensweg öffnen kann. Egidius Braun, der schon in jungen Jahren bei seinem Heimatverein SV Breinig als ehrenamtlicher Mitarbeiter startete, dient mit seinem Werdegang nach wie vor als eindrucksvolles Vorbild.«

 

»Es tut gut, zu sehen, mit welchem Elan diese jungen Menschen bei der Sache sind. Die Akademie hat ihnen neue Blickwinkel für die alltägliche Arbeit im Verein eröffnet und aufgezeigt, welche Türen das Ehrenamt für den weiteren Lebensweg öffnen kann.«

Tobias Wrzesinski

 

Zum weiteren Programm gehörten neben dem Besuch des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe auch unterschiedliche Workshops. Das Thema Fundraising nahm Professor Michael Urselmann von der TH Köln mit den Teilnehmenden unter die Lupe. Einblicke in die Möglichkeiten des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) erörterten Verantwortliche der DFB-Akademie. Tipps und Tricks im Umgang mit Social Media stellte das Team der Hamburger Agentur BrinkertLück vor.

 

»In den Breitenfußballvereinen stellen sich vielfältige Herausforderungen. Als Ehrenamtler ist man häufig intensiv mit seinen Tätigkeiten beschäftigt. Da tat es gut, in der Egidius-Braun-Akademie für fünf Tage einen Schritt zurückzutreten, die Aufgaben aus einer anderen Perspektive zu sehen und sich mit anderen auszutauschen. Das war eine wahnsinnig gute Erfahrung und hilft für das weitere Engagement«, sagte Teilnehmer Benedikt Krauter.

 

»In den Breitenfußballvereinen stellen sich vielfältige Herausforderungen. Als Ehrenamtler ist man häufig intensiv mit seinen Tätigkeiten beschäftigt. Da tat es gut, in der Egidius-Braun-Akademie für fünf Tage einen Schritt zurückzutreten, die Aufgaben aus einer anderen Perspektive zu sehen und sich mit anderen auszutauschen.«

Benedikt Krauter

 

Weitere Impulse lieferte die Gesprächsrunde »Freiwilligendienste im Sport« mit Tobias Dosch und Marco Cardona vom SV Sandhofen. Denn sie nahmen insbesondere Best-Practice-Beispiele in den Blick und boten so alltagstaugliche Orientierung. Über Recht und Haftung informierte Rechtsanwalt Arno Metz. Und spannende Einblicke in eine den meisten fremde Welt eröffnete der Amtsleiter der Branddirektion Karlsruhe, Florian Geldner. Er sprach über Einsatzstrategien, Mitarbeiterführung sowie Entscheidungen und besondere Formen der Verantwortung, mit denen die Feuerwehr in ihrer alltäglichen Arbeit konfrontiert ist. »Das war eines der Highlights für mich«, erklärte Benedikt Krauter.

 

Martin Mania nahm die jungen Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler ebenfalls mit in eine bislang unbekannte Welt. Der Nationaltrainer der deutschen Blindenfußballer brachte den Teilnehmenden in einer Schnuppereinheit die Faszination dieser Variante des Handicap-Fußballs nahe. Zurücklehnen, die Atmosphäre aufsaugen und Spaß haben hieß es beim Besuch des Bundesligaspiels TSG 1899 Hoffenheim gegen Borussia Dortmund, und selbst am Ball waren die jungen Akademie-Teilnehmenden bei einer Einheit des Trendsports Spikeball.

 

Als die jungen Menschen dann zum Abschluss ihre Zertifikate überreicht bekamen, lag eine abwechslungs- und lehrreiche Zeit hinter ihnen. Eine Zeit, die sie in ihrer Überzeugung bestärkt haben dürfte: Ehrenamt ist wichtig, Ehrenamt öffnet Türen, und Ehrenamt macht Spaß. Und: Ehrenamtlich engagierte Menschen verdienen jede Unterstützung. Genau deshalb gibt es die Egidius-Braun-Akademie.