Schäfer packte die Kids nach Rücksprache mit Ärzten und Psychologen in einen Caravan und tourte mit ihnen und Kindern, die ähnliches erlebt haben, mehrere Wochen durch die Weiten Skandinaviens. Und – Schäfer persönlich begriff es als ein Wunder – ihre Kinder begannen sich langsam zu erholen und auch den anderen Kindern tat die Auszeit sehr gut. „Die Idee für unseren Verein war geboren!“ 2007 gründete sie dann mit den inzwischen befreundeten Fachleuten den Verein Sunshine4kids e.V. Ziel ist es, Kindern, die an Krebs erkrankt sind, Heimkindern, Schattenkindern und Pflegekindern ein Erlebnis zu schenken, das sie ihre Sprach- losigkeit, ihre Verschlossenheit verlieren lässt. Schäfer mit spürbarem Enthusiasmus in der Stimme: „Sie glauben gar nicht, welch schönes, persönlich bereicherndes Erlebnis es für mich und die Betreuer ist, wenn die Kinder angesichts der Weite des Meeres sich plötzlich wieder öffnen und aus sich heraustreten!“ Unterstützt wurde ihr Verein für die „Hoffnungsflotte für Kinder in Not“ 2013. Das Leitmotiv der 17 Yachten und des Plattbodenschiffes, mit denen über 100 Menschen bei der Flotte 2013 für acht Tage über das niederländische Ijsselmeer schipperten: „Wir können den Wind nicht ändern, jedoch versuchen, die Segel rich- tig zu setzen. Wir helfen Kindern und Jugendlichen dabei, den Kurs neu zu bestimmen und zu halten.“ Die Zeugnisse der Kinder sind bewegend. Eines schrieb: „Ich fand es super, dass immer jemand da war, der einem zugehört hat.“ Das, so bestätigt Schäfer, gehört zum Konzept: „Da ist natürlich ein Skipper an Bord und ein psychologisch geschulter Betreuer.“ Auf den Booten befinden sich je nach Größe zwei bis sechs Kinder. Län- ger als drei, vier Stunden haben die Törns nie gedauert, und, wie es in einem Dan- kesbrief heißt: „Ich fand es besonders schön, wenn wir ins Wasser springen und schwimmen konnten.“ Die Kinder gewähren lassen Einige der 12 – 17-Jährigen wollen nur ihre Ruhe haben, andere wollen wissen, was eine Schot ist, das Manöver einer Wende erlernen, sich schlaumachen in Wetter- kunde und Navigieren, sind neugierig auf die diversen Formen der Seeknoten und deren Knüpfung. Überrascht dabei sind die Veranstalter immer wieder, welche motorischen Fähigkeiten in den Kindern ruhen, wenn man sie in unserer hektischen Welt nur gewähren lässt. e m u ä r t r e d n K i UNTERSTÜTZT DURCH DIE NATIONALMANNSCHAFT 28 Schäfer erklärt, dass es gerade zum Konzept gehört, den Kindern Ruhe zu gewähren und andererseits Abwechslung und die Möglichkeit zum Kennenlernen zu bieten. Deshalb die gemeinsamen Aufenthalte der Flotte in den Häfen, was natürlich auch jedes Mal ein Spektakel ist und den Spon- soren Aufmerksamkeit garantiert. Denn die Kinder zahlen für die Segelaktion nichts. „Der Mensch denkt und Gott lenkt.“ Wobei die „Hoffnungsflotte für Kinder in Not“ nur eine der vielen Aktivitäten ist. Die meisten allerdings dauern ein Wochen- ende, und nicht eine gesamte Woche. Bei allen Exkursionen gilt ein Gleiches: Handy, Tablets, Laptops an Bord sind bis auf 30 Minuten am Abend verboten. Schäfer: „Wir möchten, dass sich die Kids mit anderen Dingen befassen, einen Bezug zur Natur bekommen und ihren Horizont erweitern.“ Das Lebensmotto, welches Gaby Schäfer durch ihr eigenes Schicksal geprägt, mit „ihren“ Kindern – zu denen sie und die Betreuer übrigens per Facebook permanent Kontakt halten – verbindet: „Der Mensch denkt und Gott lenkt.“ Stichwort: Kinderträume Die DFB-Stiftung Egidius Braun hat eine Initiative der deutschen Fußball- Nationalmannschaft aufgegriffen, die 2009 im Hinblick auf die Frauen-WM 2011 in Deutschland eine Million Euro aus Werbeeinnahmen gespendet hatte, um „Kinderträume“ zu verwirklichen. Diese Aktion gilt auch für die Zukunft. Die Nationalspieler spenden 100.000 Euro pro Jahr, die DFB-Stiftung ver- doppelt den Betrag. Die Aktion der Nationalspieler und der Stiftung richtet sich an gemeinnützige Orga- nisationen, soziale Projekte und Initi- ativen, die sich nachhaltig um das Wohl von Kindern und Jugendlichen kümmern. Bei der Auswahl der Projekte werden insbesondere kleine, lokale Initiativen berücksichtigt, die größtenteils durch ehrenamtliches Engagement getragen werden. Bisher wurden so bereits rund 300 Projekte gefördert. Anträge können direkt bei der Stiftung oder den jeweiligen DFB-Landesverbänden eingereicht werden. Weitere Informationen: www.egidius-braun.de