genen Doppelpass“. „Wir freuen uns, dass wir mit der Stiftung des DFB einen Partner an unserer Seite wissen, der selbst ein hohes Maß an Struktur, an Kontakten und Professionalität mitbringt. Das Kindermis- sionswerk seinerseits bringt seine Fach- lichkeit in Sachen Projektarbeit in der Einen Welt mit in die Kooperation. Aus dieser guten Zusammenarbeit hat sich ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen entwickelt. Darüber hinaus freue ich mich, dass ich auch als Mitglied im Kuratorium der Stiftung zu der gelungenen Partnerschaft beitragen kann“, so Dr. Gotthard Kleine weiter. Kein Mitglied im Wanderzirkus Fünf prägnante Beispiele für die Unter- stützung „seiner Kinder“. Alle wurden mit - hilfe seiner Person angeschoben. Egidius Braun besitzt die Gabe, Menschen in seinem persönlichen Umfeld zu motivieren, Gutes zu tun. Das trifft natürlich in seiner Heimat in einem besonderen Maß zu. Eine Liste mit großen und vor allem kleinen Spenden ließe sich beliebig fortsetzen. Darüber hinaus trat und tritt Egidius Braun stets dezent in und um Aachen auf. Er wollte nie zum „Wanderzirkus“ der Entscheider gehören, die sich wöchentlich auf den wich- tigen und weniger wichtigen Veranstaltungen der Region treffen. Es war niemals sein Ziel, die Schlagzeilen der Regionalmedien zu beherrschen. Er reklamierte keine Sonder- rechte für sich. Fast nicht, denn ein Platz, den er bean- spruchte, entwickelte sich zum Kultort. Auf dem alten Tivoli saß er jahrelang mit seinem Jägerhut auf einer kleinen Bank am Spiel- feldrand. Weshalb, weiß heute keiner so recht. Es war einfach so. Die Bank ist übri- gens nach Dortmund gewandert und wird dort im neuen DFB-Fußballmuseum zu sehen sein, das im Jahr 2015 seine Pforten öffnet. Eine offizielle Funktion hat er bei der Ale- mannia nie wahrgenommen. „Er war aber immer da, wenn wir ihn gebraucht haben“, versichert Dr. Jürgen Linden, nicht nur 20 Jahre Aachens Oberbürgermeister, sondern auch jahrelang Aufsichtsratsvorsitzender der Alemannia, und erinnert an die vielen Krisensituationen des Vereins und dabei vor allem an Brauns Rolle bei der Gründung des Notvorstandes, als der Traditionsverein wieder einmal kurz vor der Pleite stand. Zu sehen war Braun – auch als DFB-Präsi- dent – häufig bei Amateurspielen, nicht nur bei seinem SV Breinig. Auch beim VfB 08, wo sein Enkel gespielt hat, bei Borus- sia Brand oder Westwacht Aachen stand er häufig am Spielfeldrand. Er war immer da, wenn etwas los war. Viele Hobbys Leidenschaft entwickelt Egidius Braun besonders bei seinen Hobbys neben dem Fußball. So manche Skatrunde mit Freunden endete erst in den Nachtstunden – wenn er endlich gewonnen hatte. Treffsicherheit zeichnete den Jäger Egidius Braun aus. Das „Kitzenhaus“ war mehr Wohn- als Jagdhaus. So manch prominenter Gesprächspartner wurde dorthin einbestellt. Und last not least ist es die Musik, die Egidius Braun bis heute fesselt. Während er in jungen Jahren in Tanzkapellen mit dem Akkordeon oder am Klavier etwas Geld dazuverdiente, widmet er sich heute oft stundenlang der Klassik. Wer ihn sonntags nicht bei einem Fußball- spiel traf, konnte es stattdessen in der Messe versuchen. Im Kloster der Augusti- nerinnen im Nachbarort Walheim sah und hörte man ihn des Öfteren an der Orgel. Neues Miteinander Wenn nicht in Aachen, wo sonst hätte der „Lokalfürst“ auch über Staatsgrenzen hinweg wirken können? Im Dreiländereck Aachen-Maastricht-Lüttich vermittelte er schon in den 1970er-Jahren zahlreiche Kontakte nach Holland und Belgien. Inter- nationale Jugendturniere waren an der Tagesordnung. Besonders die deutsch- niederländischen Animositäten, wenn es um Fußball ging, versuchte er zu entkramp- fen. Sie entsprachen so gar nicht der Weltoffenheit des Rheinländers. Mithilfe der engen Freundschaft zu Jeu Sprengers, dem legendären Präsidenten des Königlich Niederländischen Fußballverbandes KNVB (1993 – 2008), kam es sogar zu einem offiziellen Freundschaftsvertrag zwischen DFB und KNVB, der sowohl im Staatensaal in Maastricht als auch im Aachener Rathaus unterzeichnet wurde. Sprengers stammte aus dem grenznahen Venlo und war ebenfalls eine rheinische Frohnatur. Auch er wollte die Rivalität beider Teams eindämmen. Weiteres sichtbares Zeichen eines neuen Miteinanders war eine von Sprengers und Braun initiierte Neuauflage des WM-End spiels von 1974, das 1995 auf dem Tivoli stattfand. Eine große Bewegung Wegen seiner Heimatverbundenheit, seiner Frömmigkeit und seines sozialen Engage- ments ist „der Mann aus Breinig“ oft als „Pater Braun“ belächelt worden. Weltmän- nisches Auftreten beim UEFA-Kongress und eine flammende Rede beim Kreistag, das passte für viele nicht recht zusammen. Weshalb besucht einer der mächtigsten deutschen Sportfunktionäre ein Lokalderby in der Bezirksliga Aachen genauso gerne wie ein Champions-League-Spiel? Auf diese Frage hat vielleicht Karl-Josef Tanas, der langjährige Vorsitzende des Fußball-Ver- bandes Mittelrhein, die plausibelste Antwort gefunden. Fußball, so Tanas, sei für Braun eine große Bewegung von Menschen, die miteinander in diesem Sport ein Stück Heimat und Lebensqualität gefunden hätten, das sie mitgestalten können. Dieses Miteinander und Mitgestalten finde vor- nehmlich in den Vereinen statt. „Hier liegt die Kraft der ganzen Bewegung. Darum war und ist Egidius Braun der SV Breinig so wichtig.“