WIR HALTEN ZUSAMMEN!

In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 hat eine Flutkatastrophe Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen erschüttert. Zahlreiche Menschen haben ihre Heimat verloren, andere sogar Familienangehörige oder Freunde. Die DFB-Stiftung Egidius Braun engagiert sich bis heute umfangreich. Ein Überblick über die Aktivitäten.

DFB-Team unterstützt KinderpAHRadies

Die Stiftung der Nationalmannschaft, die ihre Aktivitäten und Maßnahmen als Treuhandstiftung unter dem Dach der DFB-Stiftung Egidius Braun bündelt, hat dem „FördAHRverein Spenden-Shuttle“ 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld wurde im Ahrtal eine Begegnungsstätte mit Indoorspielplatz für betroffene Familien eingerichtet. Zur Scheckübergabe im Krisengebiet war auch Nationalspieler Robin Gosens gekommen. Der 27-Jährige, der mittlerweile bei Inter Mailand in Italien unter Vertrag steht, sagt: „Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, vor Ort zu sein, wenn ich damit helfen kann. Was hier passiert ist, übersteigt jede Vorstellungskraft. Es ist wichtig, dass die Menschen im Flutgebiet weiterhin gesehen und unterstützt werden. Die Aufbauarbeiten werden noch lange dauern.“ 

Gosens weiter: „Meinen Kollegen in der Nationalmannschaft und mir ist es grundsätzlich wichtig, Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen“, betont Gosens. „Wenn wir es in diesem konkreten Fall schaffen, den Kindern und Jugendlichen etwas Abwechslung von ihrem komplizierten Alltag zu ermöglichen, und sie dabei unterstützen können, das Erlebte zu verarbeiten, haben wir schon viel erreicht.“

Benefizturnier der DFB All-Stars

Unter dem Motto „Hilfe nach der Flut: Das Benefizspiel des Fußballs“ haben sich in Trier die DFB All-Stars, die LOTTO-Elf Rheinland-Pfalz und die Bürgermeister-Nationalmannschaft zu einem Turnier getroffen. Nationalspieler Robin Koch von Leeds United, der von 2009 bis 2015 in den Jugendteams und der Oberligamannschaft von Eintracht Trier spielte, hatte die Veranstaltung mit initiiert. Die Schirmherrschaft übernahm Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Die Geld- und Sachspenden in Höhe von mehr als 800.000 Euro gingen vollumfänglich an die Geschädigten der Flutkatastrophe. Auch die DFB-Stiftungen Egidius Braun und Sepp Herberger hatten insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Knapp 1.600 Zuschauer kamen ins Moselstadion, um das Turnier, das live auf Sport1 übertragen wurde, zu verfolgen und die gute Sache zu unterstützen. Auf dem Feld konnten viele ehemalige Spielerinnen und Spieler bestaunt werden. Für die von Otto Rehhagel betreuten DFB All-Stars waren unter anderem Guido Buchwald, ­Marcel Janssen, Jens Nowotny, Renate Lingor, Lena Lotzen und Roman Weidenfeller am Ball. Für die LOTTO-Elf schnürten zum Beispiel Hans-Peter Briegel, ­Dariusz Wosz und David Odonkor ihre Fußballschuhe. Geleitet wurde das Benefizspiel von dem dreifachen Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk.

Familien-Oster-Camp für Betroffene

Im April 2022 fand ein Familien-Oster-Camp für Familien aus dem Ahrtal statt. In der Sportschule Hennef haben sich neun Familien mit 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmern getroffen, die stark von der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer heimgesucht wurden. Höhepunkt war ein Besuch beim Bundesligaspiel zwischen Bayer 04 Leverkusen und RB Leipzig. Finanziert wurde die Veranstaltung unter anderem aus den Einnahmen des Benefizspiels der DFB All-Stars im vergangenen Sommer sowie aus einer gemeinsamen Versteigerungsaktion des Netzwerks „Fußball stiftet Zukunft“.

Zur Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zusammen mit dem Verein „Herzenswünsche“ aus Münster ausgewählt wurden, war Stiftungsvorstand Alfred Vianden nach Hennef gekommen. Der Ehrenpräsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein be­grüß­­te die Anwesenden. Vianden sagte: „Es ist uns ein großes Anliegen, die in Not geratenen Menschen mit diesem Programm zu unterstützen. Wir wollen damit zeigen, dass die Betroffenen nicht vergessen sind, und vor allem den Kindern eine unbeschwerte Zeit ermöglichen.“ Neben dem Besuch des Bundesligaspiels ging es unter anderem zum Fußballgolf, in den Kletterwald und in einen Tierpark. Im Sommer und Herbst 2022 finden vier weitere Camps statt.

„KRAFT UND POSITIVE ENERGIE WEITERGEBEN.“

Auf Einladung von Nationalspieler Robin Koch und der DFB-Stiftung ­Egidius Braun verbrachten mehrere Familien aus dem Ahrtal das Osterwochenende in der Sportschule Hennef. Der 25 Jahre alte Innenverteidiger von Leeds United spricht im Interview über seinen persönlichen Antrieb zur Hilfe. 

Robin Koch, Sie haben gerade neun Familien aus dem Ahrtal zu einem tollen Wochenende eingeladen. Wie kam es dazu?
Das Geld stammt vom Benefizspiel aus dem vergangenen Sommer sowie aus einer Versteigerungsaktion des Netzwerks Fußball stiftet Zukunft. Für die Familien war es jetzt ein sehr schönes Erlebnis, einfach mal rauszukommen, dazu noch der Besuch des Bundesligaspiels Bayer Leverkusen gegen RB Leipzig. Wir wollten Kraft und positive Energie weitergeben. Ich konnte wegen meiner Verpflichtungen bei Leeds United leider nicht persönlich vor Ort sein. Ich habe deshalb einen Videogruß geschickt und so den Familien viel Spaß gewünscht. Was ich so höre, hatten sie den auch. Die DFB-Stiftung Egidius Braun hat da wieder Großes vollbracht, um dieses Camp zu organisieren. Da kann ich immer wieder nur Danke sagen.

Sie waren Initiator des Benefizspiels „Hilfe nach der Flut“ im vergangenen Sommer. Am Ende standen im Moselstadion mehr als 900 Länderspiele und elf WM-Titel auf dem Platz. Waren Sie selbst vom Erfolg überrascht?
Ja, das muss ich schon sagen. Mehr als 800.00 Euro an Geld- und Sachspenden kamen zusammen. Aus einer kleinen Idee wurde etwas ganz Großes. Der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft waren super.

Der Impuls für das Spiel im Moselstadion ging von Ihnen aus. Was bewog Sie, hier schnell zu helfen?
Als Junior habe ich für Eintracht Trier gespielt, insofern hatte ich einen direkten Bezug, habe zudem viele Freunde und Familie dort. So reifte bei mir die Idee eines Benefizspiels, einfach um den Flutopfern, den Menschen vor Ort zu helfen. Ich war zwar zu der Zeit in England, aber im TV und übers Internet haben wir natürlich die schlimmen Bilder gesehen, das Leid der Menschen. Ich wusste sofort: Ich will etwas machen. Als dann noch die DFB-Stiftungen Sepp Herberger und Egidius Braun sowie die Stadt, die Bürgermeister-Auswahl, die LOTTO- Elf, die DFB All-Stars und Eintracht Trier dazukamen, hatten wir ein starkes Bündnis.