MEHR ALS EIN PODCAST
Ein Jahr „Mehr als ein Spiel“. Ende April 2021 waren Nationalspieler Leon Goretzka und SPD-Politiker Lars Klingbeil die Gäste bei der Premiere des Podcasts der DFB-Stiftungen. Am 28. April 2022 nun erschien Episode 17 mit Schauspieler Peter Lohmeyer, der im Sportfilm-Klassiker „Das Wunder von Bern“ einst die Hauptrolle gespielt hatte. Alle Episoden liefen auf Spotify, Apple Podcast, Amazon, Google, Deezer und www.dfb.de. Prominente und nicht so prominente Menschen saßen bei Moderator Nils Straatmann am Mikrofon, die Bandbreite der Themen erstaunte und immer ging es um die Frage: „Warum ist der Fußball mehr als ein Spiel?“
„Die große Herausforderung unseres Lebens ist der Umgang mit dem anderen Menschen. Das begleitet uns ein Leben lang und ist ein ständiger Prozess. Es geht immer um die Menschen.“
Otto Rehhagel
„Die Welt verändert sich. Es erfordert jetzt eine gründliche Reflexion aller Projekte und Vorgehensweisen. Wir müssen auch das, was vorher ganz normal war, neu überdenken, aus dem heutigen Kontext heraus. Gerade auch die Organisationen müssen ihr Handeln immer wieder hinterfragen. Wir als DFB müssen transparent entscheiden, nahbar sein und immer wieder aktiv den Dialog mit der Fußballbasis anstoßen.“
Celia Šašič
„Wenn man sich heute meine Finger anschaut, wie krumm und wie dick und wie steif die sind, aber ich wollte einfach haben, dass die Leute nach meinem Karriereende sagen: ‚Boah, der hat sich reingehauen.‘“
Toni Schumacher
„Ich habe immer meine Meinung gesagt und hatte immer eine klare Haltung. Ein Moment, wo mir noch mal klar wurde, wie wichtig es ist, Haltung zu zeigen, war sicherlich, als Ilkay Gündoğan und Leroy Sané beim Länderspiel von der Tribüne aus rassistisch beleidigt wurden. Damals gab es ein Video, jemand berichtete, wie schlimm es war, dass die Leute drum herum nicht eingegriffen haben. Ich habe mich dann auf der PK der Nationalmannschaft sehr deutlich geäußert.“
Leon Goretzka
„Vor allem in den Niederlagen lernt man seine Mitspieler kennen. Klar hätte ich gerne das CL-Finale 2012 gewonnen. Wenn man aber ein Jahr später das Triple gewinnt und noch mal ein Jahr später Weltmeister wird, war diese Niederlage für unsere Entwicklung gar nicht so verkehrt. Danach wussten wir Bayern-Nationalspieler, dass wir uns blind aufeinander verlassen konnten.“
Philipp Lahm
„Jeder 14-jährige Junge hat doch den Traum, einmal Fußballprofi zu werden. In dem Alter gibt’s doch nicht Geileres, was man mal werden kann. Gleichzeitig aber ist Erfolg auch sehr individuell. Man kann doch gar nicht genau sagen, ab wann jemand erfolgreich ist. Wichtiger ist es doch, dass man sich wohlfühlt, auch wenn man nicht auf dem allerhöchsten Niveau performt. Man sollte den eigenen Erfolg mehr an den eigenen Maßstäben messen und dazu gehört immer auch, dass man sich wohl und glücklich fühlt.“
Robin Gosens
„Der Profiverein trägt eine Verantwortung, nicht nur für den jungen Athleten oder die Athletin, sondern für den Menschen insgesamt. Zu oft richtet sich der Blick nur auf das Finanzielle, die kurzfristigen Ziele. Der Fußballer wird dann als reines Produkt gesehen. Das nervt mich am Profifußball. Hier müssen wir einfach anfangen, eine ganzheitlichere Sicht zu entwickeln.“
Tabea Kemme
„Wir als Frauenfußball haben noch viele Widerstände zu überwinden, auch weil der Männerfußball ein Stück weit überdimensioniert ist. Wir müssen den Fußball gerade bei den Kindern als einen Fußball sehen. Wir müssen bis zum 12. Lebensjahr nur noch gemischtgeschlechtlich spielen. Vorurteile haben meistens nur die, die es eigentlich gar nicht bewerten können.“
Martina Voss-Tecklenburg
„In der heutigen Zeit werden größere Ansprüche an die Verbände, an Vereine und Unternehmen gestellt. An der einen oder anderen Stelle müssen wir auch sagen, hier ist es jetzt gut, mehr können wir nicht bewirken. Aber wir als Fußball haben diese Kraft und diese Stimme. Die sollten wir unserem Wertekodex entsprechend auch erheben.“
Oliver Bierhoff
„Mein Wunsch für die Zukunft des Fußballs? Wieder eine stärkere soziale Verantwortung. Denn Fußball, das ist der Sport der Menschen.“
Lars Klingbeil, SPD-Vorsitzender